500jähriges Reformationsjubiläum – Eine Ausstellung am GymFi

 

500 Jahre Reformation: In der Woche vom 30. Oktober bis zum 03. November 2017 hat es in unserem schönen Innenhof eine Plakatauswahl des ursprünglich für die USA konzipierten Ausstellungsprojektes „Here I stand – Martin Luther, die Reformation und die Folgen“ gegeben.

„Hier stehe ich – ich kann nicht anders“: Mit diesen Worten wurde Luthers Weigerung, seine Thesen gegen den Ablasshandel 1521 vor dem Kaiser zu widerrufen, bald darauf in Flugschriften wie eine Parole verbreitet. Es war schon sehr besonders, dass ein einzelner Mönch es gegen Kaiser und Kirche wagte, sich auf sein – durch sein Bibelstudium geprägtes –  Gewissen zu berufen.

Luthers Biographie und die Entstehung der vielfältigen protestantischen Glaubensrichtungen sind ebenso Ausstellungsthema wie „Luthers Abgründe“. Denn Heldenverehrung kann es in Bezug auf Martin Luther niemals geben: Seine Ausfälle gegen Juden, Bauern, Türken und (vermeintliche) Hexen wirken auf uns abstoßend. Und so lernen wir – wie bei vielen anderen historischen Persönlichkeiten auch – zu unterscheiden zwischen dem, was wir heute an Luther radikal ablehnen und dem, was von ihm von bleibender Bedeutung auch für uns heute ist.

In Bezug auf letzteres weist die Ausstellung auch auf Luthers Sprachkraft hin: Seine Bibelübersetzung führte zu einer vereinheitlichenden Prägung der deutschen Sprache.

Einige von Luthers Wortschöpfungen finden sich in folgendem Satz: Wenn jemand „Gewissensbisse“ bekommt, nachdem der Chef ein „Machtwort“ gesprochen hat, und nun die „Zähne zusammenbeißt“ und noch einmal alles auf „Herz und Nieren prüft“, nachdem er vorher ziemlich „im Dunkeln getappt war“ bzw. erkennen musste, dass er ganz schön „mit Blindheit geschlagen war“, ist er endlich froh „den Stein des Anstoßes“ klar vor Augen zu haben.

Wir hoffen, dass diejenigen, die die Ausstellung für sich angeschaut haben oder sie sich – mit von uns erstellten Arbeitsblättern zur Ausstellung versorgt – in ihren Lerngruppen von Jahrgang 6 bis zu Oberstufenkursen erarbeitet haben, Freude und Erkenntnisgewinne hatten: Denn natürlich gilt der Luther-Satz: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“

Wir danken außerdem unserem ehemaligen Schüler Muhammet Gündüz, der am Vortag des Reformationsjubiläums den Ausstellungsbesuch von drei Religionskursen der oberen Jahrgänge begleitet hat und mit seinem Präsentationsvortrag zum Thema „Luthers Anliegen in islamischer Perspektive“ in den drei Lerngruppen interessante Gespräche anregte!

Markus M. Heimbach

 

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