Titelgewinn beim 24-Stunden-Schwimmen !!!

Ronja S., unsere ehemalige Schülerin, hat mal wieder an einem Schwimmwettkampf teilgenommen: UND GEWONNEN. Und das in einer Disziplin, die wohl nur die wenigsten von uns jemals als Teilnehmer kennenlernen werden.

„Oldenburg schwimmt“ ist eine 24-stündige Schwimmveranstaltung, an der jeder von Jung bis Alt teilnehmen kann. Die Teilnehmer können in den 24 Stunden jederzeit mit dem Schwimmen anfangen oder aufhören.

Ronja schwamm in 24 h   30,4 Kilometer!

Liebe Ronja!   Herzlichen Glückwunsch zu dieser Ausnahmeleistung!

Hier Ronjas Bericht:

„Am 20.05.2017 war es endlich soweit: Mein erstes 24-Stunden-Schwimmen ging los. Ich war schon Tage davor extrem nervös, weil ich mir diese Art von Belastung nicht wirklich vorstellen konnte und ich somit schlicht keine Ahnung hatte, was auf mich zukommen mochte.

Samstag früh um 8 Uhr ging es dann mit meinen zwei Freundinnen (und viiiiiel Verpflegung im Gepäck) auf die Autobahn Richtung Oldenburg. Dort angekommen war nicht mehr viel Zeit; Zelt aufbauen, eincremen, Badeanzug anziehen und schwups war es 10 Uhr: Startschuss.

Der Wettkampf wurde vom Oldenburger Schwimmverein und der Oldenburger Wasserwacht organisiert und war der erste dieser Art. 91 Teilnehmer waren angemeldet, darunter Einzelstarter und Teams. Geschwommen wurde in einem Freibad auf acht 50m-Bahnen. Mittels eines Transponders am Handgelenk wurden die zurückgelegten Bahnen gemessen. Pausen, ob zum Essen oder zum Schlafen, durften frei gewählt werden. 24 Stunden später zählten dann nur noch die geschwommenen Kilometer.

Zuhause hatte ich noch einen groben Zeitplan für mich aufgestellt. Demnach war es möglich, zwischen 42-46 km zu schwimmen (wenn ich mich an den genauen Plan halte). Somit war für mich eines klar: Die magischen 42,2 km, also die Marathondistanz, wollte ich knacken. Es gibt wenige, die sagen können, dass sie einen Marathon schwimmen statt laufen können. Somit startete ich recht zügig und schwamm meine ersten 2 Stunden herunter. Nach einer 30min-Pause ging es wieder für 2 Stunden ins kühle Nass. Nach 4,5 Stunden hatte ich somit schon 11,8 km gesammelt. Ich merkte meinen schnellen Start und erlaubte mir danach längere Pausen. Meine zwei Freundinnen verpflegten mich hervorragend mit Obst und Schokolade. Als sie sich am frühen Abend verabschiedet hatten, war es wieder Zeit für mich ins Wasser zu gehen. Kurz vor meinen 20 km signalisierten mir meine beiden Schultern, dass sie langsam müde und schwer werden. Auf meinen letzten paar Bahnen hörte ich plötzlich meinen Namen und meine geschwommene Distanz durch die Lautsprecher. Gut, entweder liege ich vorne oder irgendwas ist passiert. Ich erkundigte mich bei den Organisatoren und tatsächlich,  mit 5km (!!!) lag ich nach nur 10 Stunden bei den Frauen vorne. Damit hatte ich selbst nicht gerechnet, war aber ziemlich glücklich, da ich mir somit eine längere Pause gönnen durfte. Während der Pause kam das Unerwartete: Ich bekam meinen linken Arm kaum noch hoch. Meine linke Schulter hatte komplett dicht gemacht und so ziemlich jede Bewegung blockiert. Das passte mir jetzt natürlich überhaupt nicht, aber gleichzeitig hatte ich auch ein neues Ziel: Gold nach Hause nehmen und wenigstens die 30km vollmachen. Also ging es am Abend noch für 4 km ins Wasser. Kraulen ging mit der Schulter nicht mehr. Also schwamm ich Brust – einarmig.

Zwischen 0:45 und 4:30 Uhr ging ich in mein Zelt und schlief ein wenig. Nach 2 Bechern Kaffee und 2 Energieriegeln hüpfte ich um 5:20 wieder ins Becken. 6,2km mussten jetzt bis 10 Uhr geschwommen werden. Also schwamm ich wieder ganz entspannt einarmig Brust meine Bahnen. Um 8:15 Uhr fragte ich nach, ob ich meine 30 km schon voll hätte: Ja, 30,4 km sogar. Ich hievte mich also aus dem Wasser und schaute auf die Tabelle. Mit 10 km Vorsprung lag ich bei den Frauen nun auf Platz 1. Aus reiner Neugier fragte ich, wie viel denn der beste Mann nun hatte. Ich traute meinen Augen kaum: 26,7 km. Ich konnte also auch den Gesamtsieg holen!

Noch total aufgeregt ging ich duschen und setzte mich dann an den Beckenrand und schaute bei der letzten halben Stunde zu. Ob der beste Mann noch schwimmt und mich aufholt? Kurz vor 10 Uhr kamen meine Eltern und wir warteten gespannt auf die Siegerehrung. Und tatsächlich – ich wurde mit 30,4km Gesamtsiegerin. Der beste Mann ist 27,5 km geschwommen. Ich bekam einen eigenen Pokal und war mächtig stolz darauf. Endlich habe ich jetzt eine Disziplin gefunden, die mir wohl richtig liegt!!!

Nächstes Jahr werden dann mit reichlich Vorbereitung die 42,2 km geschwommen. :) Ich bedanke mich ganz herzlich beim GymFi, dass es mich auch als Ehemalige erneut gesponsert hat.

P.S. Die Schulter war „nur“ überbelastet. 1 Woche Pause, und sie funktioniert wieder.  :-)“

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