Jerusalem: Ein besonderes Erlebnis für das Geschichtsprofil

 

 

Unsere Profilreise nach Palästina hatte selbstverständlich auch einen Tagesausflug nach Jerusalem auf dem Zettel.  Sehr früh am Morgen brachen wir auf. Die Stadt liegt circa 1 Stunde von Biet Jala aus mit dem Bus entfernt und wir mussten den Checkpoint und die Mauer passieren. Fünf Tage haben wir jetzt schon viele Eindrücke sammeln können und erlebten, wie sehr das Leben der Menschen in Palästina durch die Mauer beeinflusst wird.
Den Tag zuvor fuhren wir zu den Quellen von Herodion und sahen eindrucksvoll, wie die Wasserknappheit das Westjordanland fest im Griff hat. Unser Motto „Bridge over troubled water“ wurde durch eine Führung von Fetan Murkarker eindrucksvoll durch zahlreiche Beispiele aus dem Alltag anschaulich beschrieben: Nur an bestimmten Tagen wird die Stadt Beit Jala, in der wir leben, mit Wasser durch Israel beliefert. Wassertanks, die auf den Dächern stehen, werden in der Zeit häufig nachts gefüllt. Die Frauen, so Frau Murkarker, stünden dann geweckt durch das Rauschen auf und stellten die Waschmaschine an, denn solange die Leitungen geöffnet sind, könne gewaschen werden, ohne dass das Wasser aus den Vorräten der Tanks für die nächsten Tage benutzt würde.
Bald merkten wir, dass es nicht „nur“ Erzählungen waren, denn in den Familien einiger Schüler wurde das Wasser knapp und das Duschen somit für einige Tage unmöglich. Am Tag unseres Ausfluges, an der Mauer und am Checkpoint angekommen, sahen wir, dass alle Palästinenser den Bus verlassen mussten und ausserhalb des Busses kontrolliert wurden, denn nur mit einer Erlaubnis dürfen sie nach Jerusalem reisen. Wir als Europäer blieben sitzen und warteten auf die Kontrolle im Bus. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer betraten ihn. Ein mulmigem Gefühl hatten wir, zeigten unsere Pässe, bevor die Männer den Bus verließen. Bald ging die Reise weiter

  

 

 

In Jerusalem angekommen, startete unsere Tagesexkursion in einer deutschen Kirche. Ja, richtig, eine deutsche Kirche in Palästina? Hier hinterließ Kaiser Wilhelm II seine Spuren. Vom Turm der Kirche aus hatten wir einen wundervollen ersten Überblick über die Stadt und sahen unseren Weg, den wir heute laufen würden.
Nach einer kurzen Stärkungspause ging es los. Wir liefen zum Ölberg und starteten unseren Fußmarsch, welcher die biblische Geschichte Jesu bis zur Kreuzigung nachzeichnete. Angefangen bei der Paternosterkirche, hin zur kleinen Dominus Flevit Kirche bis nach unten zur Basilika Gethsemane, wo Jesus gebetet haben, bevor er von Judas verraten worden sein soll. Von dort aus gingen wir zur Klagemauer, wo wir Glück hatten und wenig anstehen mussten, denn das Judentum befindet sich gerade zwischen den Feiertagen. Dort besuchten wir die Synagoge und konnten die Juden beim Beten beobachteten. Weiter ging es zur Al Aqsa Moschee, das Highlight für unsere muslimischen Schüler, die in die Moschee und den Felsendom hinein durften. Wir konnten die Moschee leider nicht betreten, waren aber durch den Vorplatz und das riesige Gebäude mit der markanten goldenen Kuppel und dem atemberaubend schön verzierten Fliesen gefesselt. Anschließend erkundeten wir den Leidensweg Jesu weiter und besuchten abschließend die Grabeskirche, wo Jesus gekreuzigt und begraben sein soll.


Mit knurrenden Mägen hatten wir nun noch circa 1,5 Stunden Zeit den Souk zu besuchen, das Markttreiben auf uns wirken zu lassen, die herrlichen Gerüche der Gewürze wie aus tausend und einer Nacht zu genießen und uns bei einem gemeinsamen Essen an den Speisen zu erfreuen, bevor es wieder zurück nach Beit Jala ging.
Nach einem langen Tag auf den Beinen und vielen gelaufenen Kilometern saßen wir alle erschöpft aber glücklich im Bus und waren dankbar über die Eindrücke, welche uns durch unsere Sponsoren, wie dem Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche, der Förderung durch PASCH, der Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk, der Udo Keller Stiftung Forum Humanum, dem Berliner Missionswerk, dem Lions Club Hamburg Finkenwerder und den Schulvereinen der beiden Finkenwerder weiterführenden Schulen ermöglicht wurden.

(Hz)

Unsere Unterstützer:

    

       

 

 

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