Übergabe des GymFit Spendenanteils an das Projekt “Tent of Nations”

Spendenübergabe an das Projekt “Tent of Nations”

Im letzten Sommer führte das GymFi das erste Mal im neuen Format den so genannten GymFit durch. Eine Art Triathlon, bei dem sich alle SchülerInnen der Schule in den Disziplinen Schwimmen, Rollen und Laufen sportlich betätigten.
Das Format war neu, der Gedanke, anderen zu helfen, blieb aber erhalten. Die SchülerInnen suchten sich Sponsoren, die für jede absolvierte Runde der Klasse einen vorher versprochenen Betrag spendeten. Ein Drittel der auf diese Weise durch den Einsatz der Kinder und Jugendlichen gesammelten Spenden kam in diesem Jahr dem Projekt “Tent of Nations” in Bethlehem zu Gute.
Das S3-Geschichtsprofil hatte die große Freude, insgesamt 1.940 € an Daher und Daoud Nassar, die dieses Projekt leiten, zu übergeben.

Vorstellung des Projekts
Ausgangssituation

Der Siedlungsbau im Westjordanland beschneidet zunehmend die Grundstücke palästinensischer Familien oder verhindert durch den Bau von Mauern den Zugang und damit die Nutzung des Landes. So erging es auch der Familie Nassar: ein Teil ihres Landes wurde im Jahr 1991 zu Staatsbesitz des Landes Israel erklärt. Die Familie besitzt allerdings durchgehende Besitz- und Steuernachweise seit dem Jahr 1916, so dass sie gerichtlich gegen die Landenteignung vorgegangen sind. Das Verfahren ist seit 1991 vor Gericht, bisher ohne Klärung.
Seit 1991 wurden insgesamt fünf israelische Siedlungen in unmittelbarer Nachbarschaft der Ländereien der Nassars errichtet.

Die Reaktion – Gründung des Projekts “Tent of Nations”

Daher Nassar erläutert die Arbeit des Projektes

Daoud Nassar gibt Einblicke in zukünftige Projektvorhaben

In dieser hoffnungslos erscheinenden Situation beschloss die Familie Nassar, sich nicht als Opfer zu sehen und damit die Situation zu akzeptieren. Gleichzeitig wollten sie nicht zu Tätern werden und Gewalt anwenden. Sie fanden für sich einen anderen Weg.

Es wurden feste Grundsätze durch die Familie festgelegt:
„Wir weigern uns, Feinde zu sein“
„Wir glauben an Gerechtigkeit“
„Wir glauben, dass kein Mensch ausschließlich böse ist.“

Die Familie blieb nicht dabei, dass diese Grundsätze ausschließlich für sie sinnvoll sind. Sie gründeten das Projekt „Tent of Nations“, bei dem sie Menschen auf der ganzen Welt zusammenbringen und inspirieren wollen. Vor allem die palästinensischen Jugendlichen sollen hier in Workshops und Jugendcamps mit internationalen Gruppen ermutigt werden, sich nicht als Opfer zu stilisieren und einen selbstbestimmten und gewaltfreien Weg für ihr Leben zu finden.
Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung dieses internationalen und interreligiösen Projektes durch jüdische Gläubige. Der verbindende Charakter dieses Projektes wird an dieser Stelle auf bemerkenswerte Weise greifbar.

Übergabe des Geldes

Das Geschichtsprofil 1 des S3 Jahrgangs übergab das Geld nicht ausschließlich: Die SchülerInnen und Schüler erkundeten das Gelände, ließen sich die Maßnahmen der Familie zeigen und arbeiteten auch auf dem Feld des Projektgeländes mit.

Dies ist besonders wichtig, da nicht bebautes Land als Staatsbesitz betrachtet wird. Die Profilgruppe unterstützte mit ihrer Arbeitskraft also das Anliegen der Familie, zwischen fünf Siedlungen weiterhin sichtbares Zeichen des Austausches zu sein.

Verwendung des Geldes

Mit dem durch den körperlichen Einsatz beim GymFit eingeworbenen Geld sollen im nächsten Jahr ein Jugendcamp mit palästinensischen und internationalen Jugendlichen durchgeführt, eine internationale Volontärstelle bezuschusst und eine Zisterne zur Wassergewinnung gebaut werden.

Dank des Projektleiters Daoud Nassar

Daoud Nassar war bei der Geldübergabe von dem Einsatz der Jugendlichen aus Finkenwerder beeindruckt. Das Gefühl, dass Jugendliche aus einem weit entfernten Land und einer anderen Kultur an einer friedlichen Lösung des Konfliktes mitarbeiten, sei ein großer Hoffnungsschimmer für eine friedliche Zukunft.
Am Ende der Geldübergabe sagte Daoud Nassar noch, dass der Friede wie ein Olivenbaum sein müsse, der an der Wurzeln beginne und sehr langsam wachse.

Ein besonderer Dank

Besonderer Dank gilt den Sponsoren, die dieses tolle Projekt ermöglichen. Wir danken dem Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche, der Förderung durch PASCH, der Begegnung. Stiftung Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk, der Udo Keller Stiftung Forum Humanum, dem Berliner Missionswerk, dem Lions Club Hamburg Finkenwerder und den Schulvereinen der beiden Finkenwerder weiterführenden Schulen für Ihre Unterstützung.
Eike Koopmann

Unsere Unterstützer:
   

       

 

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