3. Finkenwerder Elternforum zu „Alkohol, Tabak, Cannabis und Legal Highs“

 

 

Die Elternräte der Stadtteilschule und des Gymnasiums Finkenwerder luden Anfang Dezember zum dritten Mal zum Elternforum ein. Etwa 30 Eltern und Lehrer der weiterführenden Schulen Finkenwerders fanden sich in der Pausenmehrzweckhalle ein, um sich über die Ursachen und Folgen von Alkohol- und Drogenkonsum bei Kindern und Jugendlichen zu informieren.

Durch den Abend führte Dipl. Pädagoge Klaus Pape, Referent für Suchtprävention im SuchtPräventionsZentrum (SPZ). Umfassend klärte er an diesem Abend über Gründe für den Drogenkonsum, Risiken und die Gefährdungseinschätzung auf. Er beteiligte uns Eltern immer wieder durch kleine Übungen und Diskussionsrunden. So vermittelte er unsdie wichtigsten Erkenntnisse über das Suchtverhalten von Menschen im Allgemeinen. „Vom Konsum und Genuss zur Sucht und Abhängigkeit“ – bei diesem Thema wurden viele Eltern nicht nur von den rechtlichen Folgen des Besitzes und Konsums von Alkohol und Drogen überrascht. Auch die medizinische Definition einer Suchtmittelabhängigkeit am Beispiel des Alkoholkonsums führte zu angeregten Diskussionen. Eltern sollte klar sein, dass selbst geringe Mengen zu einer gesundheitlichen Schädigung der Kinder und Jugendlichen führen.

 

Neben der Wirkung illegaler Drogen wie Cannabis oder Amphetaminen, beschrieb Klaus Pape eindrucksvoll, welchem Einfluss unsere Kinder heute durch Werbung für die allgegenwärtigen „Kulturdrogen“ (Alkohol und Tabak) ausgesetzt sind. Auch die ständige Verfügbarkeit dieser Drogen ist problematisch. Zwar belegen Statistiken, dass die Suchtprävention bei Tabak erfolgreich ist, denn immer weniger Kinder und Jugendliche rauchen herkömmliche Zigaretten. Andererseits sind heute neue Tabakerzeugnisse wie E-Zigaretten oder E-Shishas immer beliebter. Hier verharmlosen vor allem die angebotenen Geschmackssorten die Gesundheitsrisiken durch den Shisha-Konsum.

Auch die Beschaffung von illegalen Drogen ist heute viel einfacher als früher: „Man muss nicht unbedingt zu einem Dealer laufen, um an Drogen zu kommen.“ Mit kurzen Videoeinspielungen zum Darknet oder dem Besuch des Internetauftritts eines „Kräuter- und Badesalzshops“ mit sogenannten Legal-Highs im Angebot, überzeugte Klaus Pape auch den letzten Zweifler, dass durch das Internet der Zugang zu Drogen jederzeit und für jeden Erwachsenen wie Jugendlichen möglich ist.

Viel zu kurz war der Abend und nur ein erster Schritt, um zu verstehen, was mit unseren Kindern passiert, wenn sie mit Alkohol und Drogen in Berührung kommen. Gerade das Motto des Forums „Was tun, wenn es schwierig wird?“ konnte nur noch kurz in den angeregten Diskussionen der Eltern nach dem Vortrag angerissen werden. Wir möchten uns bei Klaus Pape für den gelungenen Abend herzlichst bedanken! Elternräte und Lehrer beider Schulen hoffen auf seine weitere Unterstützung bei diesem Thema, das beide Schulen und den gesamten Stadtteil zweifelsohne bewegt.

Jens Molter (Elternrat am GymFi)

 

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