Ohne Rassismus – Courage zeigen!

Im Rahmen des Anti-Rassismus-Tages am GymFi, gab Esther Bejarano eine bewegende Lesung aus ihrem Buch „Erinnerungen“. Esther Bejarano berichtet darin, wie sich ihr und das Leben ihrer Familie mit dem Nationalsozialismus veränderte. Sie schildert ihr Leben, als junge Jüdin, in der NS Zeit und wie sie mit nur 18 Jahren in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Als Akkordeonspielerin wurde sie in das Mädchenorchester aufgenommen. Später verlegte man sie in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, da sie mit einer christlichen Großmutter ein sogenannter „Mischling“ war.
Nach der NS Zeit wanderte sie zunächst nach Palästina aus, kam jedoch 1960 zurück nach Deutschland, was ihre einzige Möglichkeit war, da ihre Familie mit der Politik Israels nicht einverstanden war und ihr Mann keinen Kriegsdienst mehr leisten wollte.

  

Sie erzählt ihre Lebensgeschichte, um Menschen an die grausame nationalsozialistische Zeit zu erinnern und aufzurütteln. Dies hatte sie ihren Freundinnen in Auschwitz versprochen.
Ihre Lesung berührte die Anwesenden sehr. Esther Bejarano beantwortete im Anschluss geduldig alle Fragen zu der damaligen und zu der heutigen Situation von Flüchtlingen, zur Situation der Palästinenser und ihrer Einstellung gegenüber dem zunehmendem Rechtsruck in den europäischen Ländern. Die Besucher nutzten die Möglichkeit, mit Esther Bejarano in Kontakt zu treten. Zuhörer waren unter vielen anderen auch die Schüler des Geschichtsprofils (Jg. S2) und ihre palästinensischen Austauschschüler.

 

Der Anti-Rassismus Tag war Teil der Projektwoche der Anti-Rassismus AG. In der Projektwoche arbeitete die Schülergruppe an einem Film, zusammen mit der Regisseurin und Filmemacherin Liv Thamsen. Thematisiert werden die Parallelen zwischen dem damaligen Holocaust und der heutigen Thematik der Flüchtlingskrise. Die Hauptmotive hierzu sind Flucht, Heimat, Rassismus und Zukunftswünsche. Der Film soll Menschen anregen, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen.


Im Café Refugio in Hamburg, einem „Cafe für Menschen“, wie einer der Mitarbeiter uns erklärt, haben wir Geflüchtete, unter anderem aus dem Iran und Syrien zu den Themen Flucht, Heimat, Rassismus und Zukunft befragt. Hierzu hatten wir uns im voraus Fragen überlegt und haben eine professionelle Kamera von TIDE TV gestellt bekommen. Nach Esthers Lesung haben wir diese auch interviewt und gefilmt. An den anderen Tagen der Projektwoche sichteten wir das Filmmaterial und schließlich erhielt der Film nach dem Schnitt seine endgültige Fassung .TIDE TV wird den Film in sein Programm aufnehmen.

Nike, Caroline, Hannah, Clara, Mareike, Helena, Inga, Amelie, Henry, Johanna, Hanni, Merle
(Mitglieder der Anti-Rassismus AG)

Comments are closed.