Zweites Mal 24 Stunden Schwimmen in Oldenburg

Nach dem überraschenden Sieg im letzten Jahr (30,4 km) wollte ich es nochmal wissen: kann ich 42,2 km, also die Marathon Distanz, innerhalb von 24 Stunden schwimmen?

Mit dem Ziel vor Augen und einer Menge Gepäck dabei, ging es Ende Mai morgens um sieben Uhr auf die Autobahn Richtung Oldenburg. Meine Mutter und meine Schwester haben mich begleitet, nächtigten dann abends in einem Hotel und haben mich am nächsten Tag wieder eingesammelt.

Dort angekommen wurde ich dann direkt von einer Helferin/ Schwimmerin begrüßt: „Ah, meine Altersklassen-Konkurrenz kommt“ – Aha… für mich war ein erneuter Sieg gar nicht das Ziel. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich die Marathon Distanz schaffe.

Nachdem ich das Zelt aufgebaut habe und mich eingecremt habe, ging’s dann auch schon los. Ich bin sehr entspannt und gleichmäßig losgeschwommen. Da ich letztes Jahr meine linke Schulter überlastet habe (nach 20 km konnte ich meinen linken Arm nicht mehr heben), musste ich die Schwimmlage öfter wechseln. Nach jeweils 500–600 m Kraul kamen dann 2 Bahnen Rücken und Brust. Um die 42,2 km zu wuppen, musste ich mich eng an der Zeit halten. Nach ca. 4,5 Stunden hatte ich dann schon meine 10 km voll und war damit mehr als zufrieden. Vor den ersten 6 Stunden hatte ich dann 12,5 km auf dem Tacho. Nun war mein Plan für die letzten Dreiviertel jeweils 10 km zu schwimmen. Also hüpfte ich für die nächsten 2 km ins Wasser und schwamm wieder ganz entspannt Kraul. Nach etwa 1,5 km merkte ich dann, dass die linke Schulter weh tut. Nicht weil sie einfach muskulär erschöpft ist. Es war der gleiche Schmerz, wie letztes Jahr. Bevor ich mir da also noch mehr kaputt machte, stieg bei insgesamt 14,2 km aus dem Wasser. Ich konnte meinen Arm noch einigermaßen gut heben, aber ich wusste, dass wenn ich noch weitermachen würde, könnte ich in 1–2 Stunden den Arm kaum mehr hochbekommen. Ziemlich demotiviert und traurig verzog ich mich also in mein Zelt, habe etwas gegessen und beobachtete meine Schulter. Aber besser wurde es natürlich nicht. Nun hatte ich kein Ziel mehr vor Augen, denn die restlichen 28 km mit einem Arm zu schwimmen, war für mich dann doch zu unrealistisch. Ich beschloss also gar nicht mehr ins Wasser zu gehen, da ich Brustschwimmen nicht sonderlich mag und das die einzige Schwimmlage ist, die theoretisch noch gut möglich wäre. Ich ging also früh schlafen und hab am nächsten Tag noch beim Schwimmen zugeschaut. Der Gesamtsieger ist 50,3 km (!!!!) geschwommen! Sehr beeindruckend!

Am Ende war ich schon enttäuscht, aber ich weiß auch, dass es die beste Entscheidung war. Schließlich möchte ich ja weiterhin schwimmen können und dafür sind zwei funktionierende Arme dann doch  hilfreich :-)

Vielen Dank ans GymFi für die erneute Unterstützung!
Ronja (ehemalige GymFi Schülerin)

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